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Scope bestätigt das AAA Rating für den Freistaat Bayern mit einem stabilen Ausblick
Rating action
Die Scope Ratings GmbH hat heute das langfristige Emittentenrating des Freistaates Bayern mit AAA und das kurzfristige Emittentenrating bei S-1+ bestätigt. Die vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten des Freistaates wurden ebenfalls mit AAA bestätigt. Dabei wurden alle Ratings sowohl in lokaler als auch in ausländischer Währung ausgedrückt. Der Ausblick für alle Bewertungen ist stabil.
Dieser Text ist eine deutsche Übersetzung der in englischer Sprache am 17. März publizierten Kreditratingentscheidung (Rating Action Release) über den Freistaat Bayern (siehe Link). Diese Übersetzung konstituiert keine Kreditratingentscheidung. Im Falle von Abweichungen zwischen der deutschen Übersetzung und der publizierten Kreditratingentscheidung ist der Text der Kreditratingentscheidung maßgeblich.
Rating Zusammenfassung und Ausblick
Das AAA-Rating des Freistaates Bayern spiegelt dessen geringe Verschuldung, einen hervorragenden Zugang zu Kapitalmärkten, erhebliche liquide Eigenmittel, eine solide Haushaltsführung, eine wohlhabende Volkswirtschaft und einen integrierten institutionellen Rahmen wider. Trotz diesen unterstützenden Faktoren gibt es auch Herausforderungen wie begrenzte Einnahmenflexibilität, hohe Pensionsverpflichtungen und substantielle, aber überschaubare Eventualverbindlichkeiten.
Der stabile Ausblick zeigt unsere Einschätzung, dass die Risiken für Bayern weiterhin ausgewogen sind. Die Ratings könnten jedoch herabgestuft werden, wenn: i) das deutsche Länderrating herabgestuft würde oder ii) Änderungen im institutionellen Rahmen zu einem deutlich schwächeren individuellen Kreditprofil führen würden.
Rating Determinanten
Das AAA-Rating Bayerns spiegelt seine im nationalen und internationalen Vergleich geringe Verschuldung, ausgezeichneten Kapitalmarktzugang und solide Haushaltsführung, die in erhebliche liquide Eigenmittel resultiert, wider. Der Freistaat hat in den letzten Jahren alle fällig werdenden Schulden ohne Inanspruchnahme von Kreditermächtigungen zurückgezahlt, gestützt durch hohe eigene Bargeldbestände. Obwohl bis Ende 2021 die Verschuldung aufgrund der Kreditaufnahme im Zusammenhang mit der Pandemie auf 29% der operativen Einnahmen (19,9 Mrd. EUR) stieg, im Vergleich zu 20% im Jahr 2019, geht Scope davon aus, dass ein Anstieg der Einnahmen im Jahr 2022 zu einer Verringerung des Verhältnisses von Schulden zu Einnahmen führen wird. Bis zum dritten Quartal 2022 ist die Verschuldung bereits auf 19 Mrd. EUR gesunken, basierend auf Zahlen von Destatis.
Um auf die Herausforderungen der Covid-19-Krise zu reagieren, hat Bayern ein Gesetz zur Inanspruchnahme der Ausnahmeklausel der Schuldenbremse und Maßnahmen im Haushalt beschlossen einschließlich Kreditermächtigungen in Höhe von bis zu 20 Mrd. EUR im Jahr 2020, bis zu 11,6 Mrd. EUR im Jahr 2021 und 5,8 Mrd. EUR im Jahr 2022. Im Haushaltsentwurf 2023 ist keine Nettokreditaufnahme vorgesehen, und es wurde ein Schuldenabbau von 50 Mio. EUR budgetiert.
Die tatsächliche Schuldenaufnahme war für den Zeitraum von 2020 bis 2022 wesentlich geringer als die Kreditermächtigungen. Das Volumen der für 2020 gewährten Kreditermächtigung in Höhe von 20 Mrd. EUR reichte aus, um die Finanzierung in diesen drei Jahren zu decken. Nicht in Anspruch genommene Kreditermächtigungen können unter bestimmten Voraussetzungen auf die Folgejahre übertragen werden, was die Finanzierungsflexibilität Bayerns unterstützt. Mittel zur Bewältigung der Covid-19-Krise werden über ein spezielles Konto (Kapitel 13 19 "Sonderfonds Corona-Pandemie") im Kernhaushalt des Landes gesammelt. Ende 2022 beliefen sich die unter Kapitel 13 19 aufgenommenen Schulden auf 10,21 Mrd. EUR.
Im Rahmen der Schuldenbremse sind Kreditermächtigungen gemäß der Notfallklausel mit einem vordefinierten Tilgungsplan versehen. Bayern wird die unter Kapitel 13 19 aufgenommenen Schulden ab 2024 in jährlichen Raten in Höhe von jeweils 5% tilgen: ab 2024 für Schulden, die unter der Kreditermächtigung 2020 aufgenommen wurden, ab 2025 für Schulden, die unter der Kreditermächtigung 2021 aufgenommen wurden, und ab 2026 für Schulden, die unter der Kreditermächtigung von 2022 aufgenommen wurden. Unter der konservativen Annahme, dass in den Jahren 2020-22 insgesamt 20 Mrd. EUR aufgenommen wurden, würde dies ab 2026 zu Tilgungskosten von 1 Mrd. EUR pro Jahr führen, und damit die Ausgabenflexibilität des Landes moderat einschränken. Da die tatsächliche Schuldenaufnahme jedoch wesentlich geringer war als ge