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Scope bestätigt das AA-Rating des ORFs und ändert Ausblick auf Negativ
Ratingaktion
Die Scope Ratings GmbH (Scope) hat heute das langfristige Emittentenrating des Österreichischen Rundfunks Stiftung öffentlichen Rechts (ORF) mit AA bestätigt und den Ausblick von Stabil auf Negativ geändert. Die vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten des ORFs wurden ebenfalls mit AA bestätigt und der Ausblick auf Negativ geändert. Das kurzfristige Emittentenrating wurde mit S-1+ und stabilem Ausblick bestätigt. Alle Ratings werden sowohl in lokaler als auch in ausländischer Währung ausgedrückt.
Dieser Text ist eine deutsche Übersetzung der in englischer Sprache erschienenen Kreditratingentscheidung (Rating Action Release) über den ORF vom 24. Juli 2023. Diese Übersetzung konstituiert keine Kreditratingentscheidung. Im Falle von Abweichungen zwischen der deutschen Übersetzung und der erschienenen Kreditratingentscheidung ist der Text der Kreditratingentscheidung maßgeblich.
Zusammenfassung und Ausblick
Die Änderung des Ausblicks für das AA-Rating des ORFs auf Negativ von Stabil spiegelt die Änderung des Ausblicks auf Negativ des AAA-Ratings der Republik Österreich zum 7. Juli 20231 wider. Scope definiert den ORF als staatsnahes Unternehmen, das starke strategische, operative und finanzielle Verknüpfungen zur Bundesregierung aufweist. Somit hängt das Rating des ORFs eng mit dem Rating Österreichs zusammen.
Das AA-Rating des ORFs spiegelt folgende Faktoren wider: i) der öffentlich-rechtliche Auftrag zur Rundfunkversorgung in Österreich gemäß ORF-Gesetz (ORF-G) und die strategische Relevanz für die Stiftungsträger; ii) stabile Finanzierung mit hohem Anteil an gesicherten Erträgen durch Programmentgelte (ab 2024 durch ORF-Beiträge); iii) Marktführerposition in Österreich; und iv) ein konservatives finanzielles Management mit hoher Eigenkapitalquote und moderater Verschuldung.
Das Rating berücksichtigt jedoch auch einige Herausforderungen: i) Veränderungen im Nutzerverhalten und sich etablierende zeit- und ortsunabhängig verbreitete Programme von spezialisierten Internetanbietern; ii) rückläufige Werbeeinnahmen; und iii) Kostensteigerungen und ein ambitioniertes Sparprogramm bis 2026.
Der österreichische Nationalrat hat am 5. Juli 2023 eine Novellierung des ORF-G beschlossen. Der österreichische Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 12. Juli 2023 dem Gesetz zwar nicht zugestimmt, doch Scope erwartet weiterhin die Gesetzwerdung Anfang September 2023 und ein Inkrafttreten im Jahr 2024. Die Novelle stellt die Finanzierungsform um, indem bisher eingezogene Programmentgelte mit dem ORF-Beitrag ersetzt werden. Zusätzlich werden neue Auflagen zur Transparenz und Radio- und Onlinewerbung festgesetzt. Zudem werden dem ORF im Onlinebereich neue Rechte und Pflichten durch die Digitalnovelle eingeräumt. Die ORF-G Novelle war im Juni 2022 vom österreichischen Verfassungsgerichtshof bis Ende 2023 gefordert worden, um die sogenannte „Streaminglücke“ zu schließen.
Insgesamt schätzt Scope die Auswirkungen der Novelle auf das Rating des ORFs als weitestgehend neutral ein. Die Umstellung des Finanzierungsmodells stellt weiterhin die Ertragslage des ORFs sicher und bildet die Basis für die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags. Die Ertragslage sollte durch die Umstellung moderat positiv beeinflusst werden, trotz der Reduzierung des Betrags auf 15,30 Euro, zzgl. etwaiger Landesabgaben, von vorher 18,59 Euro durchschnittlich pro Teilnehmer beim Programmentgelt (TV und Radio Kombi), da der Einzugskreis erweitert wird. Um die Verringerung des Betrags zu ermöglichen, unterzieht sich der ORF einem Sparprogramm von insgesamt 315 Mio. Euro bis 2026, das Scope als ambitioniert aber erreichbar einschätzt. Die 15,30 Euro sind vergleichbar mit dem Niveau in Großbritannien bei der BBC (159 Pfund im Jahr, rund 15,25 Euro monatlich) und liegen unter 18,36 Euro monatlich in Deutschland.
Außerdem ermöglicht es die Digitalnovelle dem ORF, sich im Onlinebereich zukunftsfähiger zu machen, da bisherige Maßgaben im ORF-G sehr restriktiv sind. Das sollte dem ORF erlauben, seine Zukunftsstrategie mit mehr Planungssicherheit konsequent fortzuführen. Das vom Gesetzgeber geforderte zusätzliche Programm bei gleichzeitigem Sparkurs kann mit erwarteten Effizienzsteigerungen erreicht werden.
Der negative Ausblick spiegelt Scopes Einschätzung wider, dass die Risiken für den ORF über die nächsten 12 bis 18 Monate abwärts gerichtet sind.
Die Ratings könnten herabgestuft werden, wenn: i) das Rating der Republik Österreich herabgestuft würde; ii) es gesetzliche Änderungen gäbe, die zu einer deutlich schwächeren finanziellen und/oder operationellen Integration mit der Bundesregierung führen; und/oder iii) es zu einer deutlichen und nachhaltigen Verschlechterung im Geschäfts- und/oder Finanzrisikoprofil des ORFs käme.
Die Ratings/Ausblicke könnten heraufgestuft werden, wenn: i) der Ausblick des Ratings der Republik Österreich heraufgestuft würde; ii) es gesetzliche Änderungen gäbe, die zu einer deutlich stärkeren finanziellen und/oder operationellen Integration mit der Bundesregierung führen; und/oder iii) es zu einer deutlichen und nachhaltigen Verbesserung im Geschäfts- und/oder Finanzrisikoprofil des ORFs käme.
Rating-Determinanten
Die Änderung des Ausblicks für das AA-Rating des ORFs auf Negativ von Stabil spiegelt die Änderung des Ausblicks auf Negativ des AAA-Ratings der Republik Österreich zum 7. Juli 2023 wider. Das Rating des ORFs ist geprägt durch eine enge strategische, operative und finanzielle Verflechtung mit der Republik Österreich (AAA/Negativ). Dies hat zur Folge, dass eine Änderung des Ratings und/oder des Ausblicks für Österreich eine direkte Wirkung das Rating des ORFs hat. Zur Ratinganalyse des ORFs wendet Scope den Top-Down Rating Ansatz unter der Ratingmethodik für staatsnahe Unternehmen an. Der Startpunkt und Ratinganker dieses Ansatzes ist das AAA-Rating der Bundesregierung.
Die Aktivitäten des ORFs als öffentlich-rechtlicher Rundfunkgrundversorger in Österreich stehen im starken öffentlichen Interesse. Der Unternehmenszweck des ORF ist bundesgesetzlich im ORF-G geregelt und beinhaltet die Rundfunkversorgung mit TV und Radio in Österreich. Der öffentliche Charakter dieses Auftrags und die Gesetzgebungskompetenz beim Bund sind seit 1974 im österreichischen Bundesverfassungsgesetz verankert. Zur Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags betreibt der ORF vier TV-Programme, die bundesweit empfangen werden können, sowie zwölf Radioprogramme. Der öffentlich-rechtliche Auftrag beinhaltet außerdem die Betreibung eines Teletextes und eines Online-Angebots.
Der Unternehmenszweck des ORFs wird mit der Digitalnovelle zum Jahr 2024 mit deutlich mehr Aktivitäten im Onlinebereich erweitert. Das lineare TV- und Radioangebot wird weiterhin unverändert bestehen (mit Ausnahme des Sportkanals, der ab 2027 rein online betrieben werden darf).
Die Integration zu Österreich wird außerdem durch die relativ hohe Einflussnahme der Bundesregierung auf die Zusammensetzung des Stiftungsrats gestützt. Der Stiftungsrat agiert als Leitungs- und Aufsichtsorgan und ähnelt einem Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft. Er gibt unter anderem die Leitstrategie vor, bestimmt über Programmentgelte (ab 2024 ORF-Beiträge) und bestellt den Generaldirektor, sowie Direktoren und Landesdirektoren. Von den 35 Mitgliedern werden 15 direkt von der Bundesregierung bestellt, für eine einfache Mehrheit, die für die meisten Entscheidungen ausreicht, sind 18 Stimmen nötig. Zudem bestellt die Bundesregierung die Mitglieder der KommAustria, der Aufsichtsbehörde des ORFs. Kompetenzen der KommAustria beinhalten die Überprüfung der Zulässigkeit neuer Angebote und Programmentgelterhöhungen (ORF-Beitrag ab 2024), sowie die finanzielle Kontrolle über den ORF.
Ein zweiter Faktor für die AA-Bewertung ist das Finanzierungsmodell des ORFs über Programmentgelte, die ab 2024 mit ORF-Beiträgen ersetzt werden. Diese machen über 60% der Erträge des ORFs aus und stellen sicher, dass der ORF ausreichend finanziell ausgestattet ist, um dem öffentlich-rechtlichen Auftrag nachzukommen. Das Programmentgelt für Fernsehempfangseinrichtungen inkl. Radio (Kombi) wurde zuletzt im Februar 2022 um 8%, oder 1,38 Euro im Bundesdurchschnitt, erhöht und beträgt monatlich durchschnittlich 18,59 Euro. Programmentgelte werden von der ORF-Tochter GIS Gebühren Info Service GmbH gemäß dem Rundfunkgebührengesetz eingezogen.
Scope stuft die Umstellung der Finanzierung über ORF-Beiträge ab 2024 als weitestgehend neutral für den ORF ein. Der geringere Betrag von 15,30 Euro konnte durch den größeren Kreis an Beitragspflichtigen und das Sparprogramm bis 2026 ermöglicht werden. Die ORF-Beiträge tragen zur nachhaltigen Ertragsstabilisierung bei, da dadurch bisherige Risiken beseitigt werden, die durch Abmeldung von Rundfunkteilnehmern und einhergehenden Ertragseinbußen entstanden sind. Ein weiterer wichtiger Aspekt des neuen ORF-Beitrags ist der Wegfall des Vorsteuerabzugs für den ORF. Bisher hat der ORF auf das Programmentgelt Umsatzsteuern von 10% erhoben, die dann gegengerechnet werden konnten für vom ORF bezahlte Umsatzsteuern, wie zum Beispiel für Leistungen von Dritten (sogenannter Vorsteuerabzug). Da auf den ORF-Beitrag ab 2024 keine Umsatzsteuer erhoben wird, fällt ein Großteil der Berechtigung zum Vorsteuerabzug weg, was zu substantiellen finanziellen Belastungen des ORFs führen würde. Im neuen ORF-G ist deshalb festgelegt, dass der ORF jedes Jahr für den so entstandenen Entfall des Vorsteuerabzugs von der Bundesregierung kompensiert wird. Die Kompensationszahlungen sind an bestimmte Auflagen geknüpft, die jedes Jahr im Nachhinein von der KommAustria geprüft werden.
Weiter ist die strategische Relevanz des ORFs für die Stiftungsträger ein unterstützender Rating-Faktor.
Der ORF und sein Rundfunkprogramm hat eine hohe Reichweite und genießt hohes Vertrauen in Österreich. Rund 95% der ÖsterreicherInnen (16+) nutzen zumindest selten die Angebote des ORFs, und Umfragen bestätigen, dass ÖsterreicherInnen dem ORF unter allen österreichischen Medien am meisten vertrauen. In den Krisenjahren seit 2020 hat der ORF seinen Marktanteil ausbauen können, und gerade Sendungen und Sondersendungen zu den anhaltenden Krisen (Coronapandemie, Krieg in der Ukraine, Energiekrise und Teuerung) hatten sehr hohe Einschaltquoten. Auch für die Bundesländer erfüllt der ORF den Zweck der regionalen Interessenvertretung durch Landesstudios, die eigene Hörfunkprogramme betreiben und bundesweit ausgestrahlte Programme im TV und Radio beisteuern.
Der ORF nimmt eine gesonderte Rolle im Rundfunkmarkt in Österreich ein. Der ORF hat als Unternehmensziel ausdrücklich nicht die Gewinnmaximierung und konkurriert mit privaten und anderen deutschsprachigen öffentlich-rechtlichen Sendern wie ARD/ZDF. Vorgaben des § 4 ORF-G stellen sicher, dass sich die Programme von rein kommerziellen abgrenzen, z.B. durch die Bereitstellung kultureller Inhalte und umfassender Informationsinhalte für die Allgemeinheit über alle wichtigen politischen, sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und sportlichen Fragen.
Die Marktführerposition des ORFs, hohe Vertrauensraten, die Repräsentanz der Bundesländer, und die etablierten Produktions- und Distributionsstrukturen sind sehr schwer durch andere Teilnehmer im Markt zu ersetzen. Somit ist das Weiterbestehen und die ausreichende finanzielle Ausstattung des ORFs von großem öffentlichen Interesse. Scope stuft die Bereitschaft direkter finanzieller Hilfe unter außerordentlichen Umständen als „mittel“ ein. Zusätzlich ist Scope der Auffassung, dass ein hypothetischer Zahlungsausfall des ORFs negative Folgen für die Reputation der Bundesregierung hätte, was die Bereitschaft für finanzielle Unterstützung erhöht und somit das AA-Rating stützt.
Zuletzt berücksichtigt das AA-Rating eine ergänzende Analyse der Geschäfts- und Finanzprofilrisiken des ORFs, die Scope als neutral bewertet und welche sich somit nicht auf das finale Rating auswirken.
Das Geschäftsrisikoprofil des ORFs profitiert von der Marktführerposition im TV- und Radiomarkt, einer hohen Reputation und einer adäquaten Profitabilität und Ertragslage, gesichert durch Programmentgelte (ab 2024 ORF-Beitrag). Moderate Risiken bestehen durch: i) das dynamische Mediennutzungsverhalten zu einer abnehmenden Relevanz von linearen TV- und Radioangeboten; ii) rückläufige Werbeeinnahmen; und iii) Kostensteigerungen für den ORF und ein ambitioniertes Sparprogramm bis 2026, das im Laufe der Verhandlungen zum ORF-Reformpaket beschlossen wurde.
Risiken im Finanzprofil des ORFs bewertet Scope als insgesamt gering. Der ORF hat eine hohe Eigenkapitalquote von 20% und sein konservatives Finanzmanagement führt zu moderater Verschuldung mit langen Laufzeiten, festverzinslichen Kupons und ohne Fremdwährungsrisiken. Weiterhin verfügt der ORF über komfortable Liquiditätspuffer und profitiert von vorhersagbaren operativen Cashflows durch Erträge aus den Programmentgelten (ab 2024 ORF-Beiträgen). Gleichzeitig sieht Scope moderate Risiken im Anlagenportfolio, welches Wertschwankungen unterliegt.
Qualitative Scorecards QS1 und QS2
Für die Bewertung des ORFs wendet Scope den Top-Down Ansatz der Ratingmethodik für staatsnahe Unternehmen an (QS1). Hierfür bildet das Rating der Republik Österreich (AAA/Negativ) den Startpunkt und Rating-Anker. Danach wird das Rating angepasst, basierend auf Scopes Einschätzungen zur i) Staatlichen Kontrolle und regelmäßigen finanziellen Unterstützung und ii) Wahrscheinlichkeit für finanzielle Unterstützung in außerordentlichen Umständen (QS2). Die Rating-Analyse beinhaltet außerdem eine ergänzende Analyse des Geschäfts- und Finanzrisikoprofils des ORFs.
Die Anwendung des Top-Down-Ansatzes (QS1) spiegelt die hohe Integration zwischen dem ORF und der Republik Österreich wider, die sich auf folgende Faktoren stützt: i) einer „hohen" Bewertung für die Rechtsform als Stiftung öffentlichen Rechts, ii) einer „mittleren" Bewertung in Bezug auf den Zweck und Aktivitäten des ORFs und iii) der Bewertung für finanzielle Interdependenzen als „hoch“. Unter Berücksichtigung der Rechtsform des ORFs als Stiftung öffentlichen Rechts wird die Einschätzung zur Eigentümerstruktur, gemäß Scopes Methodik, nicht angewandt.
Scope bewertet die staatliche Kontrollausübung und regelmäßige finanzielle Unterstützung als „mittel" (QS2) aufgrund: i) einer „mittleren" staatlichen Kontrolle auf die strategische und operationelle Unternehmensführung; ii) einer „hohen" Kontrolle über Schlüsselpositionen und über Leitungs- und Aufsichtsorgane; und iii) einer „mittleren" Einschätzung der regelmäßigen finanziellen Unterstützung.
Scope schätzt die Wahrscheinlichkeit für finanzielle Unterstützung in außerordentlichen Umständen als ebenfalls „mittel“ ein (QS2). Faktoren dieser Einschätzung sind: Eine i) „mittlere“ Bewertung der strategischen Bedeutung; ii) „mittlere“ Ersetzbarkeit; und iii) „mittlere“ Bewertung der Auswirkungen eines hypothetischen Zahlungsausfalls für die Reputation der Bundesregierung.
Die Bewertungen unter QS1 und QS2 führen zu einem indikativen AA-Rating für den ORF. Eine ergänzende Analyse des Geschäfts- und Finanzrisikoprofils führt zu keiner weiteren Anpassung und somit zum finalen AA-Rating des ORFs.
Bewertung Umwelt- Sozial- und Governance Faktoren (ESG-Faktoren)
Scope berücksichtigt folgende ESG-Faktoren in der Rating-Analyse.
Zunächst beinhaltet Scopes AAA-Rating für die Republik Österreich, das den Ratinganker für die Bewertung des ORFs bildet, eine Einschätzung von ESG Faktoren, die per Scopes „Sovereign Ratings“ Methodik insgesamt mit 25% gewichtet sind.
Governance-Faktoren sind für das Rating des ORFs von wesentlicher Bedeutung und fließen in die Bewertung der Integration mit der Bundesregierung Österreichs und in die Bewertung des Geschäfts- und Finanzrisikoprofils ein. Diese Faktoren unterstreichen die hohe Qualität der Unternehmensführung, Governance-Strukturen mit der KommAustria als Aufsichtsbehörde sowie solides und konservatives Liquiditäts- und Finanzmanagement.
Soziale Faktoren fließen in die Bewertung der strategischen Relevanz des ORFs ein. Da der ORF als öffentlich-rechtlicher Rundfunkversorger in Österreich nach Vorgaben des ORF-G bestimmte Inhalte in Abgrenzung zu kommerziellen Angeboten besonders herausstellt, wie zum Beispiel Inhalte zu Demokratieförderung, der europäischen Identität, zur Informationsförderung, Kultur und Sport, Gleichberechtigung und Gleichstellung, schätzt Scope soziale Aspekte als relevant und positiv für den ORF ein.
Im Ratingprozess analysiert Scope neben den rating-relevanten Kreditrisiken auch Entwicklungen im Umweltmanagement des ORFs, die bei dieser Ratingaktion jedoch keine direkte Rolle spielten. Im Sendeprogramm ist hier das Sonderprogramm MUTTER ERDE zu nennen, das Inhalte zum Thema Nachhaltigkeit anbietet. Im Nachhaltigkeitsprogramm des ORFs sind Nachhaltigkeitsziele verankert, wie zum Beispiel die Klimaneutralität bis 2040 und dem Bekenntnis zu einer Treibhausgasemissionsreduktion um mindestens 50% gegenüber 2005. In Nachhaltigkeitsberichten wird jährlich umfassend zu Umweltkennzahlen- und Performance berichtet. Der ORF Standort am Küniglberg wurde nach hohen Energieeffizienzstandards saniert bzw. neu errichtet. Zuletzt wird die Neuausrichtung des Wertpapiermanagements inklusive ESG-Faktoren berücksichtigt.
Rating committee
The main points discussed during the rating committee were: i) the reform to the ORF Act; ii) integration with the public sponsor, iii) control and regular support assessments, iv) likelihood of exceptional support, and v) factors under the supplementary analysis and business and financial risk profiles.
Rating driver references
1. Scope revises Austria's Outlook to Negative from Stable, affirms ratings at AAA
Methodology
The methodology used for these Credit Ratings and Outlooks, (Government Related Entities Rating Methodology, 13 July 2023), is available on https://scoperatings.com/governance-and-policies/rating-governance/methodologies.
Information on the meaning of each Credit Rating category, including definitions of default, recoveries, Outlooks and Under Review, can be viewed in ‘Rating Definitions – Credit Ratings, Ancillary and Other Services’, published on https://www.scoperatings.com/governance-and-policies/rating-governance/definitions-and-scales. Historical default rates of the entities rated by Scope Ratings can be viewed in the Credit Rating performance report at https://scoperatings.com/governance-and-policies/regulatory/eu-regulation. Also refer to the central platform (CEREP) of the European Securities and Markets Authority (ESMA): http://cerep.esma.europa.eu/cerep-web/statistics/defaults.xhtml. A comprehensive clarification of Scope Ratings’ definitions of default and Credit Rating notations can be found at https://www.scoperatings.com/governance-and-policies/rating-governance/definitions-and-scales. Guidance and information on how environmental, social or governance factors (ESG factors) are incorporated into the Credit Rating can be found in the respective sections of the methodologies or guidance documents provided on https://scoperatings.com/governance-and-policies/rating-governance/methodologies.
The Outlook indicates the most likely direction of the Credit Ratings if the Credit Ratings were to change within the next 12 to 18 months.
Solicitation, key sources and quality of information
The Rated Entity and/or its Related Third Parties participated in the Credit Rating process.
The following substantially material sources of information were used to prepare the Credit Ratings: public domain, the Rated Entity.
Scope Ratings considers the quality of information available to Scope Ratings on the Rated Entity or instrument to be satisfactory. The information and data supporting these Credit Ratings originate from sources Scope Ratings considers to be reliable and accurate. Scope Ratings does not, however, independently verify the reliability and accuracy of the information and data.
Prior to the issuance of the Credit Rating action, the Rated Entity was given the opportunity to review the Credit Ratings and Outlooks and the principal grounds on which the Credit Ratings and Outlooks are based. Following that review, the Credit Ratings were not amended before being issued.
Regulatory disclosures
These Credit Ratings and Outlooks are issued by Scope Ratings GmbH, Lennéstraße 5, D-10785 Berlin, Tel +49 30 27891-0. The Credit Ratings and Outlooks are UK-endorsed.
Lead analyst: Julian Zimmermann, Associate Director
Person responsible for approval of the Credit Ratings: Alvise Lennkh-Yunus, Executive Director
The Credit Ratings/Outlook were first released by Scope Ratings on 9 September 2022.
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